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DGB Duisburg gegen Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes:

13.11.2017
Pressemitteilung DGB Region Niederrhein 2017
„Die von den Wirtschaftsweisen aufgebrachte Forderung nach „Beendigung des Acht-Stunden-Tages“ läßt uns an deren Weisheit zweifeln“ sagt Angelika Wagner, DGB-Geschäftsführerin. „2016 haben die Beschäftigten 1,8 Milliarden Überstunden geleistet. Die Hälfte davon unbezahlt. Einen geregelten Acht-Stunden-Tag gibt es kaum noch. Das ist Flexibilität - aber einseitig zugunsten der Arbeitgeber.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes arbeiten 38 % der Beschäftigten in flexiblen Arbeitszeitmodellen, oft auch auf Abruf. Auch in unserer Region gibt es Unternehmen, in denen über 100 verschiedene Arbeitszeitmodelle gelten. Das zeigt also, dass das Arbeitszeitgesetz bereits jetzt viele Möglichkeiten zu flexiblem Arbeiten bietet. In ihm sind Pausen und Ruhezeiten, unter anderem nach Schichteinsätzen geregelt, die auch aus gesundheitlichen Gründen und wegen der Arbeitssicherheit notwendig sind. Es muss jedoch stärker auf Einhaltung überprüft werden. Wir brauchen bessere Regelungen der Flexibilität zugunsten der Arbeitnehmer, zum Beispiel, dass Arbeitszeiten genau erfasst und bezahlt werden, wenn Beschäftigte außerhalb des Arbeitsortes online arbeiten. Das würden Wirtschaftsweise feststellen, wenn sie sich mit der Realität der Arbeitswelt beschäftigen würden.“