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DGB zur Entwicklung auf dem Duisburger Arbeitsmarkt – Ausbildungsmarkt macht Sorgen

29.06.2018
Pressemitteilung DGB Region Niederrhein 2018
Die Veröffentlichung des aktuellen Arbeitsmarktberichtes kommentiert die DGB-Vorsitzende Angelika Wagner: „Die Entwicklung auf dem Duisburger Arbeitsmarkt ist auf den ersten Blick weiterhin stabil. Im Vergleich zum Juni 2017 ist die Arbeitslosenquote um 1% auf 11,4% gesunken. Am stärksten ist der Rückgang bei jugendlichen Arbeitslosen und bei Langzeitarbeitslosen. Hier zeigen sich die Erfolge der arbeitmarktpolitischen Schwerpunkte, die in der letzten Zeit gemeinsam von Agentur, Jobcenter, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern gesetzt haben. Für alle, die hier Aus- oder Weiterbildungs- oder Beschäftigungsmöglichkeiten bekamen, ist das ein gutes Ergebnis. Wir weisen jedoch darauf hin, dass der größte Anstieg der Beschäftigung in der Zeitarbeitsbranche festzustellen ist. Der Zeitarbeitssektor war in Duisburg bereits vorher stärker ausgeprägt als im NRW-Landesdurchschnitt. (Beschäftigte in Zeitarbeit an allen Beschäftigten NRW: 3,1%, Duisburg: 5,7%). Im Vorjahresvergleich gab es nach Branchen betrachtet hier mit einem Zuwachs von 12,9% die stärkste Zunahme. Das bedeutet, dass in Duisburg außerordentlich viele Menschen nicht dauerhaft beschäftigt sind.
Betrachtet man nun die Zahlen auf dem Duisburger Ausbildungsmarkt, fällt sofort auf, dass noch immer viel zu wenige Ausbildungsplätze für die jungen Menschen in Duisburg vorhanden sind. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wiederum angestiegen, auf 3.345. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze steigt zwar bisher auch, ist aber mit 2.678 noch deutlich unter der Anzahl der Suchenden. Aktuell fehlen rein rechnerisch noch 667 Ausbildungsplätze.

Zwar beginnt das Ausbildungsjahr für viele erst am 1. September, aber das bedeutet: es wird Zeit für einen kräftigen Endspurt. Denn bisher haben erst 1.448 der Bewerber eine betriebliche Ausbildungsstelle. Gleichzeitig klagen Unternehmen, dass sie keinen Nachwuchs finden. All diejenigen, die immer wieder sagen, die Bewerber seien nicht gut genug, möchten wir auf die vielen ausbildungsbegleitenden Hilfen hinweisen. Es gibt vielfältige und gute Angebote, um jungen Menschen bei Startschwierigkeiten oder vielleicht fehlenden Qualifikationen zu helfen.

Wenn Unternehmen vielleicht nicht alle Elemente eines Ausbildungsberufes umfassend vermitteln können, gibt es die Möglichkeit, im Verbund mit anderen auszubilden. Außerdem gibt es die „assistierte Ausbildung“, ein vom DGB auf Bundesebene initiiertes Modell. Wer benachteiligte Jugendliche in seinem Betrieb ausbildet, wird von einem Bildungsträger intensiv und kontinuierlich unterstützt. Nur wer heute ausbildet, sichert sich seine Fachkräfte von morgen und bleibt langfristig wettbewerbsfähig. Und übernimmt außerdem gesellschaftliche Verantwortung